Deutsche Junioren- und Jahrgangsmeisterschaft U17, U19, U23 in Essen

Wie im vergangen Jahr fanden die deutschen Jahrgangs- und Juniorenmeisterschaften am Essener Baldeneysee statt und bildete meinen Saisonhöhepunkt. Im Gegensatz zur vorhergegangenen Meisterschaft startete ich (Ludwig Runne) diesmal jedoch unter den Leichtgewichten und zwar im Skiff, wo ich gegen 22 weitere Leichtgewichte aus ganz Deutschland antrat.

Die noch vor einigen Monaten hohen Erwartungen und einer heimlichen Hoffnung eventuell eine Medaille mit nach Hause nehmen zu können, hatte ich nach meinem krankheitsbedingten Ausfall zwei Wochen zuvor in Hamburg, bei der vorhandenen, starken Konkurrenz, zurückschrauben müssen.

 

Keinesfalls davon entmutigt ging es für mich am 20. Juni um 16:05 Uhr bei leichtem Schiebewind an den Start. Besonders in der ersten Rennhälfte meines Vorlaufes konnte ich mich knapp an die Spitze des Feldes setzen und focht einen engen Zweikampf mit dem auf der Bahn neben mir liegenden Boot aus Hamburg, um den direkten Einzug in das

Halbfinale aus. Auf dem zweiten Kilometer verpasste ich den entscheidenden Zwischensprit des Hamburgers und durchquerte mit knapp vier Sekunden Rückstand aber einer soliden Zeit von 07:33,93 das Ziel. Dies bedeutete für mich über den Hoffnungslauf am nächsten Tag in eines der Halbfinals einzuziehen.

Mein Hoffnungslauf am Freitag war für 16:15 Uhr angesetzt und die Zielstellung war eindeutig: auf die Plätze 1 oder 2 zu fahren. Wenn dies mir nicht gelänge, stünde ein Wochenende als Regattatourist bevor. Neben der ohnehin wachsenden Anspannung bahnte sich eine Gewitterfront an, sodass die Regatta nur wenige Minuten vor meinem Ablegen unterbrochen wurde. Etwas mehr als eine Stunde lag alles still und das Unwetter kam nicht. Um etwa 17:00 Uhr gab es die Entwarnung. Kurz vor 18:00 startete schließlich auch mein Lauf, bei allerdings massiv veränderten Bedingungen. Ein starker Gegenwind

hatte aufgefrischt. Dem Wind trotzend fuhr ich bis 500m vor dem Ziel erneut knapp an der Spitze des Feldes, doch meine sich im Laufe der Saison herauskristallisierte Schwäche auf der zweiten Hälfte des Rennens wurde mir fast zum Verhängnis, als ich auf Position 2 liegend den Schlussspurt des auf 3 befindlichen Bootes nur noch knapp abwehren konnte und mit einer Zeit von 08:34,40 ins Ziel kam.

 

Geradeso für das Halbfinale qualifiziert, hatte ich am Samstag auf der Außenbahn liegend und bei einem bedeutend stärkeren Gegenwind als am Vortag, all meine Gegner rechts von mir. Ab dem Moment des Starts lief alles exakt so, wie ich es mir nicht vorgestellt hatte: Ich fand schlecht in das Rennen und hatte mit den Bedingungen zu kämpfen. Am

Ende fand ich meinen Weg als 6. und letzter ins Ziel.

 

Nach diesem enttäuschenden Ergebnis des Halbfinals gelang es mir, des verkorkste Rennen bestmöglich abzuhaken und mit einigermaßen befreitem Kopf im B-Finale um die Plätze 7 bis 12 am Sonntag um 14:50 Uhr am Start zu stehen. Auch zeigte sich der Baldeneysee mit fast glattem Wasser, jedoch schwülen 24 Grad, von seiner besten Seite. Wie bereits im Vor- und Hoffnungslauf gelang es mir auf den ersten 1000m einen kleinen Vorsprung zu gewinnen und konnte diesen auch über die dritten 500m halten. Auf dem entscheidenden, letzten halben Kilometer holte ich eine mitlaufende Welle eines der

Rettungsboote ein. Ich kam aus meinem Rhythmus und verlor die ausschlaggebenden Sekunden gegenüber meinem Kontrahenten. Mit einer dennoch befriedigenden Zeit von 07:46,41 kam ich als zweiter ins Ziel und belegte somit den 8. Platz.

 

Nach diesem zufriedenstellenden Ergebnis, nach einer Saison mit vielen Auf und Abs wartete die Sommerpause, bevor es Ende August wieder mit dem Training begann.

 

Mein besonderer Dank gilt meinem Trainer Olli für seine ständige Unterstützung. Er begleitete mich nicht nur in diesen Tagen rund um die Uhr in seiner Freizeit, er versteht es immer wieder mich aufzubauen, zu motivieren, zu puschen und zu coachen. Danken möchte ich auch Robin, der Stützpunkttrainer der U19 und U23 sowie an allen, auf die ich während der Saison zählen konnte.

 

Danke auch an den Verein für die Unterstützung bei Regatten.

 

Ludwig Runne