Pünktlich am 1. Oktober um 09:03 Uhr stachen sechs mutige Ruderinnen und Ruderer in See, um abermals die knapp 36 Kilometer rund um Potsdam zu rudern. Einige schrecken ja schon bei der hohen Fahrstrecke zurück. Aber soll ich euch mal etwas erzählen? Albrecht hat es sogar im Einer geschafft.
Doch eins nach dem anderen: Bei allerschönstem Ruderwetter, bewölkt und nicht zu warm, ging es am frühen Morgen hochmotiviert los. Zunächst musste die Besatzung, vor allem aber der Steuermann, wach werden. Und was eignet sich besser als eine schöne kalte Welle von Backbord, die das halbe Boot unter Wasser setzt?
Nachdem wir den idyllischen Wentorfgraben hinter uns gelassen hatten und weiter an unserer Gesangseinlage arbeiteten, setzten wir Kurs auf Werder. Am Bootshaus in Werder angekommen, gab es eine kleine Stärkung aus Brot, Kuchen, Bananen, Schokolade, Karotten, Milchbrötchen, Äpfeln und Keksen. Wir hatten genug Verpflegung an Bord, um eine Kompanie satt zu bekommen.
Albrecht, der Einerfahrer, wartete schon auf uns und beschloss spontan, mit unserer lustigen Truppe weiter zu rudern. Auch die Sonne zeigte sich, und mit ihr ging es weiter auf die nächste Etappe. Auf dem großen Zernsee wollte Steuermann Tomas Wellen surfen, was dazu führte, dass wieder eine große Menge Wasser ins Boot schwappte. Zur Strafe musste er seine Wasserflasche zum Ausschöpfen nutzen. Danach ging es durch die ruhige Wublitz bis zum Kanal, wo wir den nördlichsten Punkt unserer Umrundung erreichten. Mittagspause! An dieser Stelle wurden uns zwei Dinge noch einmal klar. Zum einen tut es gut, wenn man sich die Beine vertreten kann. Zum anderen stimmt es tatsächlich: Das Ruderrevier an der Havel zählt zweifellos zu den schönsten Orten, wo man unserer genialen Sportart nachgehen kann.
Es folgte die Sightseeing-Strecke durch die Friedensbrücke, vorbei an der Meierei, dem Schloss Cecilienhof und dem Matrosenhaus mit all den wunderschönen Sichtachsen zwischen dem Marmorpalais, der Pfaueninsel und der Sacrower Heilandskirche. Ab der Glienicker Brücke ruderten wir nicht mehr allein. Angefeuert durch Fanboy Hans-Jürgen gingen wir die letzten Kilometer an. Und das mit Bravour!
Früher als erwartet legten wir um 15:11 Uhr wieder am Steg der PRG an. Kurz aus dem Boot gestolpert, war der Stolz in jedem Gesicht erkennbar. Fazit: Jede und jeder durfte mal steuern, jede und jeder hatte Spaß, und der Muskelkater hielt sich in Grenzen. Von meiner Seite aus gerne wieder, nur dann mit Schmieröl für die Rollsitze im Gepäck und einem großen Schwamm zum Boot trocknen. In diesem Sinne; „You’ll never walk….sorry….You‘ll never ROW alone!“
Robert Trilling