Machst Du bei ‚Quer durch Berlin‘ mit?, fragte Sabine irgendwann. Na klar, und weil das wohl alle dachten, die gefragt wurden, war das Team schnell zusammen – mit Sabine, Manuela, Anja Ch., Nanna, und mit Thomas als Steuermann. Sehr unterschiedliche Leute, sehr unterschiedliche Ruderinnen – ohne Frage. Aber ist es nicht gerade der Reiz beim Rudern, dass genau das geht? Personen, die schon immer rudern, können mit Personen, die erst seit einem Jahr rudern, in einem Boot sitzen, und es funktioniert, alle kommen auf ihre Kosten.
Bereits beim ersten Training hatten wir unsere Positionen – Manuela als Schlagfrau, na klar, wer sonst? In Stralsund bei unserem Coastal-Rowing-Wochenende haben wir uns als Mannschaft formiert. Thomas hat uns dann sehr geduldig trainiert; „auf den gleichzeitigen Einsatz achten“ und „Beine“ waren seine Hauptansagen. Manuela und Thomas hatten allerhand Tipps parat, aber diese wurden dosiert platziert, sodass man auch etwas damit anfangen konnte. Wir anderen drei haben enorm viel gelernt. Unsere Mannschaft war toll!
Je näher das Rennen kam, desto komplizierter wurde es. Wie kommt das Boot an den Start? Jetzt wieder Sabines Einsatz: Geduldig bei sämtlichen Rudervereinen der Umgebung nachgefragt: Macht ihr mit? Und habt Ihr noch einen Platz auf eurem Hänger frei? Relativ kurz vor der Verzweiflung dann die Nachricht, dass der Potsdamer Ruderclub Germania unser Boot tatsächlich mit aufladen konnte. Am Tag der Einheit haben wir das Boot dann zum Wannsee (da ist der Potsdamer Ruderclub Germania zuhause) gerudert, von Potsdam nach Wannsee, durch die Glienicker Brücke, passt doch sehr gut zum Feiertag!
Am 7. Oktober dann der große Tag. 200 Boote am Start, über 1.000 Ruderinnen und Ruderer, gestartet wird in vielen Einzelrennen, jedes Rennen, jedes Boot wird aufgerufen, im 30-Sekunden-Takt: Wir im Rennen „024 SON 4x+ C-Gig“. Über zwei Stunden vom ersten Start bis zu unserem. Das Dumme nur: Es ist ziemlich kalt und regnet immer wieder. Aber dann geht es endlich los. Der Plan war, 22er und 20er Schlag zu wechseln – lieber ordentlich durchziehen als hektisch werden; das Ziel: „in Würde ankommen“ und vielleicht nicht Letzter werden. Gefühlt direkt nach dem Start werden wir überholt, von einer reinen Männermannschaft – was soll’s?
Nach der S-Bahnbrücke Jungfernheide (danach erst der Start) folgen vier Spreebögen mit neun Brücken. Die Spree macht ihre Kurven und wir sehen den Charlottenburger/Moabiter Teil nun einmal vom Wasser aus. Unser Fanclub steht auf der letzten Brücke: „Potsdam, Potsdam, Potsdam...!!“ Ganz viele Potsdamer??? Wie nett, wer das wohl ist? Annett. „Nur“ Annett, aber sie hat Stimmung für vier gemacht. Danke!! Prompt haben wir den Endspurt im 27er Schlag erledigt, was dazu geführt hat, dass wir weder Letzte noch Vorletzte geworden sind.
Wir hatten ein nettes Team, einen gelassenen Steuermann und sind die sieben Kilometer in 36 einhalb Minuten gerudert. Mit so einer Zeit hatten wir NICHT gerechnet und sind dann doch ein bisschen stolz.
Ein großer Dank an Nico und Jens vom PRC Germania, und an Tomas und Christian für’s Boot mit zurückrudern am Tag danach! Auch wir wurden von Fanboy Hans-Jürgen auf dieser Fahrt begleitet, er grüßte uns schon von der Glienicker Brücke und stand dann natürlich am Steg! Danke auch dafür!
Nanna Fuhrhop