Radtour der Junioren zum Baukronenpfad Beelitz-Heilstätten

Immer das Beste aus der Situation machen, lautet eine allgemein anerkannte Devise. Nachdem die PRG-Junioren seit 2019 - pandemiebedingt - auf ihr jährliches Trainingslager und Aktivitäten außerhalb des Trainingsbetriebs weitgehend verzichten mussten, sollte es über Himmelfahrt 2022 nach Leipzig gehen, um die rudertechnischen Fertigkeiten und die physische Leistungsfähigkeit auf ein neues Niveau zu heben.

Leider wurde uns mit Beginn des Kriegs in Osteuropa erneut ein Strich durch die Rechnung gemacht, da die gebuchten Zimmer an Flüchtlinge aus der Ukraine vergeben wurden. Keine Frage, die Menschen benötigen die Zimmer dringender als wir. Alle Bemühungen um ein geeignetes Ausweichquartier blieben letztlich erfolglos. Um die freien Tage nicht ungenutzt verstreichen zu lassen, wurde das Training auf den heimischen Gewässern fortgeführt und intensiviert. Training ist wichtig, aber für Teambuilding und Gemeinschaftsgefühl sind gemeinsame Aktivitäten wie Ausflüge unersetzlich. Ein Fahrrad hat jede/r, also haben wir uns für eine Radtour ab Seekrug zum Baumkronenpfad in Beelitz Heilstätten entschieden. Mit großer Freude haben wir vernommen, dass das Team vollzählig ist, was nicht selbstverständlich ist, da eine Sportlerin zur Zeit ein Auslandsschuljahr in Spanien verbringt, durch Zufall aber über Himmelfahrt in der märkischen Heimat verweilt.

 

Der Wetterbericht verkündete für den 28. Mai einen Sonne-Wolken-Regenschauer-Mix und Windböen bis 55 km/h. Schön ist anders, aber der Wunsch nach Gemeinschaft war stärker und sorgte dafür, dass alle gegen 10:00 Uhr mit bester Laune die Tour nach Beelitz begannen. An dieser Stelle muss festgehalten werden, dass das Brandenburger Fahrradwegenetz mittlerweile gut ausgebaut ist. In gemütlicher Fahrt - vorwiegend durch Wald - kam die Gruppe fast ohne Umweg nach 1,5 Stunden am Baumkronenpfad an. Erfreulicherweise spielte das Wetter mit und so konnte direkt mit der Erkundung des Geländes begonnen werden. Die Gruppe ließ es sich nach dem Aufstieg in luftige 22 Meter Höhe nicht nehmen, die eigentlich für Kinder gedachten Kletterröhren zu erkunden und die Hängematte in Beschlag zu nehmen. Beeindruckt davon, wie die Natur in 80 Jahren die Gebäude der Heilanstalt Stück für Stück zurückerobert, ging es weiter zum nächsten Wegpunkt, dem 55 Meter hohen Aussichtsturm Wietkiekenberg zwischen Ferch und Caputh. Die Anfahrt zum Turm über einen Sandweg war steil und damit schweißtreibend, aber der Mühe wert, da der Turm eine fantastische Aussicht bis nach Berlin im Nordosten oder Ziesar im Westen bot.

 

Wie wichtig es ist, immer Werkzeug und Ersatzschläuche dabei zu haben, wurde bestätigt, als sich während der Abfahrt zum Schwielowsee auf einer Strecke von 50 Metern beide Trainer einen Platten einfuhren. Danke an dieser Stelle an Luca, der bestens ausgestattet mithalf, die Schäden zu beseitigen.

 

Letzte Station der Tour war die Fähre Caputh. Zum Glück hatte die angrenzende Eisdiele noch geöffnet, was umgehend zur Stärkung aller Teilnehmer genutzt wurde. Gegen 18:30 Uhr war das Team zurück am Seekrug. Schnell war man sich einig, dass dies nicht die letzte gemeinsame Fahrradtour gewesen sein soll. Ein Tag mit vielen schönen Eindrücken ging dem Ende zu. Besonders gefällt mir, was für ein tolles, hilfsbereites Team sich trotz aller Widerstände der letzten Jahre gebildet hat.

 

Bilder gibt es wie immer in der Galerie

 

Oliver Böhmer