Donnerstag
Um rechtzeitig zum Frühstück in Ratzeburg um 9:00 Uhr zu kommen, mussten wir um 5:30 Uhr losfahren. Wir haben uns schon 10 min früher getroffen, damit wir noch genug Zeit hatten um den Anhänger, den wir am Mittwoch beluden, anzuhängen. So mussten wir alle sehr früh aufstehen und waren alle noch dementsprechend müde. Das führte dazu, dass viele im Bus noch einmal geschlafen haben. Als wir nach einer über zweieinhalbstündigen Fahrt endlich in der Ruderakademie Ratzeburg angekommen waren, haben wir schnell den Hänger abgeladen und die Boote angebaut. Der Ratzeburger Hausmeister half uns den Kohlefaserausleger der Panos zu kleben. Der Kleber musste aber erst einen Tag trocknen, deswegen bekam Nikolas einen Einer der Ruderakademie ausgeliehen.
Danach wollten alle schnellst möglichst zum Frühstück. Während wir frühstückten kam Florian an, der aufgrund fehlenden Platzes im Bus selber anreisen musste. Nach dem Frühstück konnten wir dann
unsere Zimmer beziehen. Anschließend haben wir uns auf dem Bootsplatz getroffen und haben in Richtung des großen Ratzeburger Sees abgelegt. Wie fast jede Einheit des Trainingslagers sind wir mit
zwei Zweiern und drei Einern unterwegs gewesen. Nach dem Anlegen haben aufgrund einer Sturmwarnung unsere Boote in den Böcken festgebunden. Um 12:30 haben wir beim Mittagessen unsere
Energiereserven wieder aufgefüllt. Nach einer erholsamen Mittagspause, haben wir trotz der Sturmwarnung noch einmal abgelegt, da das Wetter noch gut aussah. Wir sind aber in der Nähe des Stegs
geblieben um im Fall eines Gewitters das technikbasierte Training schnellstmöglich abbrechen zu können und an den Steg zu fahren, was wir dann auch tun mussten. Da die Einheit so nicht
abgeschlossen war, haben wir uns in der dortigen Sporthalle getroffen. Dort waren alle, sogar die Trainer, von den dortigen Concept 2 Dynamic Ergometern und den Ergometern auf Slides fasziniert
und wir sind auf diesen zehn min gefahren. In der Zeit haben die Trainer einen Ausdauerkreis mit vier Stationen aufgebaut, so haben wir dann über eine halbe Stunde Ausdauer trainiert. Danach
wurde es Zeit für das Abendessen um 18:00. Bis wir alle um ca. halb neun ins Bett gefallen sind, haben wir noch zusammen Karten gespielt.
Freitag
Um 6:00 Uhr haben unsere Wecker geklingelt, damit wir alle pünktlich um 6:30 Uhr zum Frühsport erscheinen konnten. Wir sind eine kleine Runde am Wasser entlang gelaufen. Während des Laufens haben wir Pausen gemacht, in denen wir Übungen gemacht haben. Als wir vom Frühsport zurückkamen, hatten wir bis zum Frühstück um 8:00 Uhr Pause. Um 9:30 Uhr starteten wir mit unserer ersten Wasser-Einheit. Wir sind zum ersten Mal zur Ratzeburger Regattastrecke gefahren. Wie sich dort herausstellte, waren wir nicht die Einzigen, die auf die Idee kamen dorthin zu fahren. Dort haben wir nämlich viele Boote angetroffen. Unsere beiden Doppelzweier sollten eine Belastung fahren, während die Einer keine besonderen Aufgaben hatten. Als für den Mädchen-Doppelzweier und die Einer das Trainerboot nach einer Zeit nicht mehr sichtbar war, kam der Jungen-Doppelzweier. der uns mitteilte, dass das Trainerboot einen Getriebeschaden hat und nur noch rückwärts fahren konnte. Wir sollten alle zurück an den Steg fahren, während das Trainerboot sich rückwärts durch den engen Verbindungskanal zum gleichen Ziel manövrieren musste. Zurück an der Ruderakademie haben wir unsere Boote abgeladen und danach unter der Leitung von Viktoria eine Regenerationseinheit mit Faszienrollen gemacht, bei der auch unsere Trainer leiden mussten. Dann hatten wir normal um 12:30 Mittagessen und bis 15:30 Pause. In der Pause haben manche sich ausgeruht andere haben aber auch Karten gespielt. In der zweiten Einheit haben die Zweier ihre Belastungen nachgeholt, die sie aufgrund des Motorbootschadens in der ersten Einheit nicht geschafft hatten. Nach der Einheit hatten wir eine kurze Pause und dann Abendessen. Nach dem Essen wollte Oliver uns allen ein Eis spendieren, also sind wir gemeinsam los zum nächsten Eiscafe. Dort hat sich jeder ein Eis ausgesucht und wir haben uns gemeinsam draußen zum Essen hingesetzt. Danach sind wir gemeinsam zurück zu unserer Unterkunft gegangen und haben den restlichen Abend mit Kartenspielen verbracht.
Samstag
Ruderer können auch spontan! Am Freitagabend entstand die Idee, dass die Trainer auch mal wieder ins Boot steigen sollten, um den Lauf des selbigen direkt zu spüren. Gesagt, getan. Um 6:30 Uhr trafen sich Viktoria und Oliver am Steg und legten mit den ersten Sonnenstrahlen und spiegelglattem Wasser ab. Der Rest absolvierte eine Athletik-Einheit mit Cinta. Nach dem Frühstück stand wieder Rudern für alle auf dem großen Ratzeburger See an. Der Fokus lag auf der Verbesserung der Technik. Hier konnte jeder Sportler deutlich erkennbare Fortschritte erzielen. Parallel machten die Trainer Videoaufnahmen, die als Grundlage für eine ausführliche Videoanalyse am Nachmittag dienten. Ergänzend wurden einige biomechanische und taktische Grundlagen des Leistungsruderns vermittelt Für Abwechslung und eine neue Bewegungserfahrung sorgte am Nachmittag eine Einheit „Aqua-Cycling“, durchgeführt unter professioneller Anleitung im Ratzeburger Schwimmbad. Und ja, man kann unter Wasser Fahrrad fahren und gleichzeitig mit dem Oberkörper bzw. den Armen gegen den Wasserwiderstand arbeiten. Stabilisationstraining in Reinform, das allen sichtlich Spaß gemacht hat. Die Belohnung war ein reichhaltiges Abendessen. Apropos Essen: Die Küche der Akademie hat einen sehr guten Ruf und ist diesem in allen Belangen gerecht geworden. Es war lecker, abwechslungsreich und vor allem Sportler-geeignet. Zur Kompensation ist am Abend noch ein Vierer mit Alina, Viktoria, Jan und Florian auf’s Wasser gegangen.
Sonntag
Für Alina begann der Sonntag genauso, wie der Samstag für Viktoria. Sie legte bei besten Bedingungen mit Oliver im Doppelzweier ab. Nach 45 Minuten konzentrierter Arbeit an technischen Details war auch diese Einheit geschafft. Für den Vormittag hatten die Trainer eine Abschlussbelastung unter Wettkampfbedingungen angesetzt. Für Alina und Viktoria die erste „Begegnung“ mit der olympischen Distanz von 2.000 Metern. Nikolas und Clemens stellten sich den 1.500 Metern. Der Küchensee, ausgestattet mit einem 6-Bahnen-Albano-System, zeigte sich leider nicht von seiner besten Seite. Seitlicher Gegenwind machte die Aufgabe nicht gerade einfacher. Die Sportler ließen sich jedoch nicht beeindrucken und meisterten auch diese Herausforderung. Im Anschluss wurden Boote und Material verladen. Während der Abschlussbesprechung bekam jeder die Gelegenheit, seinen Gesamteindruck zu schildern. Nach dem Mittagessen wurde die Heimreise angetreten.
Das Fazit nach 3,5 Tagen intensiven Training: Jeder Sportler hat deutlich erkennbare Fortschritte gemacht. Florian und Nikolas, beide neu in der Gruppe, haben sich bestens integriert. Die Akademie bietet ideale Rahmenbedingungen für ein Trainingslager, die Hilfsbereitschaft der Angestellten ist einfach großartig. Wir sind uns einig, dass es im nächsten Jahr wieder nach Ratzeburg gehen soll.
Danke an Nikolas für den Bericht! Mehr Bilder findet ihr wie immer in der Galerie