Nur sechs Tage vor seinem 90. Geburtstag hat die Potsdamer Ruder-Gesellschaft ihr Ehrenmitglied Roland Dreßler, trotz seines hohen Alters noch unerwartet, plötzlich verloren. In Potsdam 1926 geboren, hätte er am 4. Oktober seinen Ehrentag begangen.
In seinem arbeits- und ereignisreichen Leben war die Ruderei noch immer eine feste Größe, zumal er durch Vater, Großvater und Onkel sportlich geprägt wurde. Organisiert im Vereinsleben, damals im Potsdamer Ruderclub (PRC), war er seit 1942. Nach Kriegsjahren und Gefangenschaft, gehörte er seit 1947 zu den Ruderern der ersten Stunde, die aus den Trümmern, mit einigen Unermüdlichen, die Ruderei in der Stadt wieder belebten und bereits 1949 sehr erfolgreich an Wettkämpfen teilnahmen.
So wurde er u.a. schon 1949 Landesmeister im Vierer mit Steuermann, Ostzonenmeister im Achter und gewann im gleichen Jahre, ebenfalls im Achter, die Bronzemedaille bei den legendären und letzten gemeinsamen Deutschen Meisterschaften in Mannheim. In den 50er Jahren hatten dann private und berufliche Verpflichtungen Priorität. Die Hochzeit mit seiner Gretel stand ins Haus und auch die Abschlüsse als Zimmerer- und Brunnenbaumeister. So übernahm er technische Aufgaben im Verein, dem von der Stadt der Seekrug und das Gelände zur Verfügung gestellt worden war. Er war maßgeblich am Hallen- und Stegebau sowie an der Streckeneinrichtung beteiligt und gab als Übungsleiter sein Wissen weiter. Schließlich gehörte er 1990 zu den Gründungsmitgliedern der neuen PRG und War im Vorstand involviert. 74 Jahre Ruderer und 66 „Eiserne Ehejahre“ sind eine bemerkenswerte Bilanz.
Die Potsdamer Ruderer, besonders die älteren Sportkameraden sind sehr betroffen und trauern aufrichtig um ihn mit seiner lieben Frau Gretel und seiner Familie.
Die Beisetzung findet am 18.10.2016 um 12:30 Uhr in der Kapelle des Neuen Friedhofs in Potsdam statt.
Bärbel Wendt